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hildegard

St. Hildegard

 Wo soll denn da eine Kirche sein? Das fragen viele, denen man den Weg nach St. Hildegard beschreiben will. Ziemlich unscheinbar kuschelt sich die Kirche mit ihrem abseits stehenden Turm in die kleine Straße zwischen Hindenburg-Park und Hindenburg-Bunker hinter dem Wiesdorfer Bahnhof. Bewusst hat der Architekt die niedrige Form der Kirche als Kontrast zu dem wuchtigen Hochbunker gewählt: Gott mitten unter den Menschen; die Kirche als Zelt Gottes unter den Menschen.

Als ein Zelt aus Ziegelsteinen wurde St. Hildegard im Jahr 1959 vom Architekten Karl Band aus Köln entworfen. Im Jahr 1960 wurde sie geweiht. Auf dem Dach ist ein seltener Kirchenschmuck zu sehen, nämlich ein Kräuterstrauß. Hiermit wollte der Künstler auf die Patronin der Kirche hinweisen, die unter anderem wegen ihrer Kenntnisse von Heilkräutern und natürlichen Heilmethoden geschätzt wird. Hildegard wurde als Patronin ausgewählt, weil die Kirche in der Nähe der Leverkusener Arzneimittelfirma liegt, bei der viele, die um die Kirche herum wohnen, beschäftigt sind oder waren.

Auch im Inneren der Kirche herrscht der Zeltcharakter vor. Das Dach ist eine achtflächige Holz-Konstruktion. Die Wände sind weiß und schlicht, enthalten wenig Schmuck. Der erste Blick fällt auf das Kreuz über dem Altar, ein Gabelkreuz aus Eichenholz. Links im Altarraum hat die Marienfigur aus der abgerissenen Kirche St. Maria Friedenskönigin eine neue Heimat gefunden. An der Nordseite der Kirche steht die Statue der Hl. Hildegard; gegenüber an der Südseite hängt der Kreuzweg, der aus sieben Stationen besteht und erst 1998 angeschafft wurde. Hinten in der Kirche weisen die hauptsächlich in Blautönen gehaltenen Fenstersteine auf das Wasser der Taufe hin. Der Taufbrunnen ist aus weißem Marmor, den Deckel aus Bronze zieren die Figuren von Jesus und Johannes dem Täufer. An der Nordseite schließt sich an die Kirche die Marienkapelle an. 1997, als die ganze Kirche wegen Unterspülung durch den Mutzbach renoviert werden musste, wurde die Kapelle völlig umgestaltet und ist nun ein ansprechender Ort für Gottesdienste in kleinerem Kreis.

Seit dem 1. Januar 2012 gehört die St. Hildegard-Kirche zur Leverkusener Gemeinde St. Stephanus.